Die Schätze des Kirchenkreises sind vor allem die MitarbeiterInnen, die sich haupt- und ehrenamtlich einsetzen. Um sie etwas vorzustellen haben wir Interviews mit ihnen geführt. Hier stellt sich Frau Graue vor. Sie ist Gemeindesekretärin in Thale und Neinstedt.
1. Beschreiben Sie Ihr Amt und Ihre Aufgaben im Dienst der Kirche. Warum haben Sie sich dafür entschieden?
Ich bin seit 2 Jahren Gemeindesekretärin im Kirchspiel Thale und beim Kirchgemeindeverband Neinstedt. Zu den Öffnungszeiten der Büros bin ich die erste Ansprechpartnerin für die Gemeindeglieder mit ihren unterschiedlichsten Anliegen. Dazu gehören beispeilsweise das Zahlen des Gemeindebeitrags, Zuarbeit für die nächste Gemeindeveranstaltung oder einfach nur mal reden wollen. Neben der monatlichen Abrechnung, beantworte ich E-Mails, führe Telefonate, halte Kontakt zum Kreiskirchenamt, suche Eintragungen aus Kirchenbüchern des letzten oder vorletzten Jahrhunderts heraus, kümmere mich um Mietangelegenheiten und trage die Kasualien in die aktuellen Kirchenbücher ein.
Die Arbeit ist vielseitig und abwechslungsreich. Da ich gelernte Krankenschwester bin, war es für mich eine ziemliche Umstellung so viel Büroarbeit zu machen und so wenig n Bewegung zu sein. Nach der Elternzeit unseres 3. Kindes war für mich klar, dass ich nicht wieder in einem Krankenhaus im 3-Schichtsystem arbeiten kann. Da sich keine Alternative bot, war die Stelle als Gemeindesekretärin ein Geschenk und eine Gebetserhörung für mich. Dank relativ flexibler Arbeitszeiten und toleranter Vorgesetzter ist diese Arbeit für mich sehr familienfreundlich und gut mit den Arbeitszeiten meines Mannes zu vereinbaren.
2. Geben Sie uns bitte einen Einblick in einen typischen Arbeitstag. Was machen Sie da eigentlich?
Wenn ich ins Büro komme weiß ich meist gar nicht ganz genau was mich erwartet. Oft gehe ich anstehende Aufgaben, wie Kollekten eintragen, Rechnungen anweisen lassen und kopieren, E-Mails lesen und beantworten, Taufen oder Bestattungen eintragen oder Unterlagen raus suchen relativ gelassen an und wundere mich dann wie schnell die 2 bzw. 4 Stunden vergangen sind, weil immer irgendetwas ist.
3. Äußert sich Ihr Christsein in Ihrem privaten Alltag?
Ich versuche mich in meinem trubeligen Alltag an Jesus zu halten und die Welt mit seinen Augen zu sehen. Unseren Kindern wollen wir christliche Werte und Normen näher bringen und schaffen es immerhin vor dem Essen ein Tischgebet zu singen. Ich versuche Gott öfter im Gebet zu danken als dass ich ihn um etwas bitte.
4. Haben Sie einen Lieblingsort und eine Anekdote im Kirchenkreis?
Im Sommer gehört es zu meinen Aufgaben die St. Petri-Kirche in Thale aufzuschließen. Als es mir ein Mal nicht so gut ging, habe ich mich einen Moment lang auf die erste Kichenbank gesetzt und den riesigen Jesus angeschaut, der über dem Altar am Kreuz hängt. Er hat so einen starken und zugleich leidenden Gesichtsausdruck, der mir Kraft gab und mich daran erinnerte, was Jesus für uns durch gemacht hat.
Wenn ich mich überwinde und mit dem Fahrrad nach Thale zur Arbeit fahre, genieße ich immer wieder aufs Neue den Blick auf die beeindruckende Teufelsmauer und den Harz. Hier habe ich mein bisheriges Leben verbracht, hier fühle ich mich zu Hause.
5. Möchten Sie uns noch etwas Besonderes über Ihr Amt erzählen?
Ich sehe mich als Bindeglied zwischen der Gemeinde und dem GKR bzw. der Pfarrerin. Meine Arbeit ist breit gefächert und herausfordernd. Für mich steht der Mensch im Vordergrund und für ihn nehme ich mir immer Zeit.