Schatzstücke

Das Grab Heinrichs I. in der Krypta

Heinrich I. ist verschwunden. War das schon immer so? ein Fachtext

Das Grab Heinrichs I. in Quedlinburg

Steffi Bethge M.A.

 

Im Mittelalter gründeten adelige Familien geistliche Institutionen, um das Gedächtnis an den Stifter, seine Familie und Freunde zu bewahren. Dies ist auch in der Stiftskirche St. Servatii in Quedlinburg der Fall, wo einst Heinrich I. seine letzte Ruhestätte fand. Das Heinrichsgrab in der Krypta der Stiftskirche St. Servatii beherbergt heute lediglich ein paar Steinreste, die durch ein Gitter sichtbar sind, während rechts davon der Sarkophag der Königin Mathilde steht. Es lässt die Frage aufkommen: Was ist mit den Gebeinen König Heinrichs I. passiert? Und: Ist das überhaupt seine letzte Ruhestätte?

Die Lokalisierung der Grabstätte in der Kirche sowie der Verbleib der Gebeine Heinrichs I. war in der Vergangenheit immer wieder Gegenstand der wissenschaftlichen Forschung, seien diese schriftlich oder archäologisch gewesen. Doch bis zum heutigen Tage gibt es keine abschließende Klärung.

 

Die Erkrankung Heinrichs I.

Heinrich I. ist es während seiner Regierungszeit gelungen, durch geschickte amicitia-Politik seine Königsherrschaft im Ostfränkischen Reich zu stabilisieren, Lothringen diesem anzugliedern und gegen äußere Feinde erfolgreich vorzugehen. So gelang ihm die Herrschaftskonsolidierung und Befriedung der Reichsgrenzen bis zum Jahr 935. Heinrich verfolgte anscheinend einen größeren Plan, wie der Mönch Widukind von Corvey berichtet: „Zuletzt, als er alle Völker im Umkreis bezwungen hatte, beschloß er nach Rom zu ziehen, unterließ aber, da ihn Krankheit befiel, den Zug.“ (Widukind c. I, 40) Das Heinrich erkrankte berichtet auch die ältere Lebensbeschreibung der Königin Mathilde und weiß darüber hinaus zu berichten, wo sich dies ereignete: „So weit waren diese Verhandlungen gediehen, als der König sich gewohnter Weise zur Jagd nach Botfelden [Bodfeld] begab und daselbst von einem gefährlichen Krankheitsanfall betroffen ward.“ (Vita Mathildis reginae antiquior c. 7) Durch die allgemeine Angabe einer Erkrankung ist es nicht ersichtlich, um welche es sich genau handelte. Erst die jüngere Lebensbeschreibung der Königin Mathilde will davon Kenntnis haben, dass den König ein übermäßiges Fieber befallen habe (Vita Mathildis reginae posterior c. 7). Erst mit der Schilderung Adalberts von Magdeburg wird die Art der Erkrankung greifbarer: „König Heinrich wird vom Schlag getroffen.“ (Adalbert von Magdeburg, Continuatio Reginonis ad 935) Die Forschung hat daraus schlussfolgerte, dass Heinrich I. einen Schlaganfall erlitten hatte.

 

Während das Jahr der Erkrankung (935) durch Adalbert von Magdeburg bekannt ist, bleibt jedoch der genaue Zeitpunkt unklar und kann lediglich anhand verschiedener Eckpunkte zeitlich eingegrenzt werden: Da Heinrich während eines Jagdaufenthaltes erkrankte, kann dies zwischen Ende August und Anfang Oktober passiert sein. Ottonische und salische Herrscher bevorzugten es vorwiegend im Spätsommer bis in den Frühherbst Jagdaufenthalte einzulegen (Giese (2008), S. 176 – 177). Anhand der Urkundenausstellung zeigt sich, dass Heinrich am 8. Juni 935 am Chiers urkundete (D H I 40) und danach nur noch einmal in Allstedt am 12. Oktober 935 (D H I 41). Betrachtet man nun die zeitliche Vorliebe für Jagdaufenthalte der Herrscher und die letzten ausgestellten Urkunden zusammen, dann erkrankte Heinrich wohl im Oktober 935.

Die letzten Vorbereitungen und der Tod Heinrichs I.

Heinrichs Gesundheitszustand muss so gravierend gewesen sein, dass nicht mehr mit einer Genesung zu rechnen war. „Aus der Steigerung des Uebels der nahen Auflösung seines Leibes sich bewußt, brach er nach Erpesford [Erfurt] auf, wohin er zur Berathung der Reichsverhältnisse alle entboten hatte, die seiner Macht untergeben waren.“ (Vita Mathildis reginae antiquior c. 7) Es ist davon auszugehen, dass erst nach einer kurzen Erholungsphase des Königs der Hoftag nach Erfurt für das Frühjahr 936 einberufen wurde (Ehlers (1998), S. 236; Giese (2008), S. 177).

Was auf diesem Hoftag besprochen wurde, entzieht sich der schriftlichen Überlieferung und dem heutigen Wissensstand. Wahrscheinlich ist, dass Heinrich sich in Erfurt noch einmal der Unterstützung der anwesenden Großen seines Reiches (Grafen, Herzöge) für die 929 im Zuge der sogenannten „Hausordnung“ erfolgten Individualsukzession seines Sohnes Ottos des Großen vergewisserte.

 

Hinsichtlich der Wahl der Grabstätte ist die erste Vorbereitung mit großer Wahrscheinlichkeit bereits noch vor der Erkrankung Heinrichs zu sehen. Gemeinsam mit seiner Gemahlin hatte er die Absicht, in Quedlinburg ein Damenstift zu gründen (Vita Mathildis reginae antiquior c. 6; Vita Mathildis reginae posterior c. 7). Dieses Vorhaben teilte das Herrscherpaar den Großen des Reiches mit. Dass Heinrich Quedlinburg zu seiner Grabstätte erwählt hatte, berichtet die jüngere Lebensbeschreibung der Königin Mathilde (Vita Mathildis reginae posterior c. 8).

„[A]ngesichts der Bedeutung Quedlinburgs für Heinrich I. überrascht das nicht und führt in den Zusammenhang von Zentralort und Lebenswerk, Repräsentation und Herrschaft, Totengedenken und Kontinuität, adeliger Familien und königlicher Dynastie“ (Ehlers (1998), S. 238).

 

Nach dem Hoftag in Erfurt „[…] ging der König mit wenigen Begleitern nach Imelevum [Memleben] und endete daselbst nach Gottes Fügung sein irdisches Dasein.“ (Vita Mathildis reginae antiquior c. 7) Liutprand von Cremona berichtet in diesem Zusammenhang und gestützt durch die jüngere Lebensbeschreibung der Königin Mathilde: „Zu dieser Zeit wurde König Heinrich in einer Burg an der Grenze der Thüringer und Sachsen namens Memleben von einer schweren Krankheit befallen […].“(Liutprand von Cremona c. IV, 15; Vita Mathildis reginae posterior c. 8) Heinrich erkrankte also erneut. Noch am Sterbebett besprach er allein mit seiner Gemahlin „viele Geheimnisse“ (Vita Mathildis reginae posterior c.8). Was diese beinhalteten, das erfährt man nicht. Anzunehmen ist, dass es um das geplante Damenstift und dessen Vollendung sowie die Sorge um Heinrichs Seelenheil ging, das er seiner Gemahlin anvertraute.

Dass man die Grabstätte Heinrichs I. erst noch bereiten musste, ist nicht wahrscheinlich. Betrachtet man die Quellen und ihre Schilderung, dann ist davon auszugehen, dass aufgrund des nahenden Endes Vorkehrungen getroffen wurden. Diese werden auch die Vorbereitung der königlichen Grabstätte mit einbezogen haben.

Heinrich starb mit 60 Jahren am 2. Juli 936 in der Pfalz Memleben, nach 16 Jahren als König (Thietmar von Merseburg c. 1, 18). Sein Leichnam wurde dann nach Quedlinburg überführt. Der Tod des Königs war kein plötzlicher, sondern die Folge einer etwa acht bis neun Monate zuvor erlittenen Erkrankung, die es ihm trotz der Schwere dieser ermöglichte, seine letzten Angelegenheiten zu regeln.

Die Grabstätte Heinrichs I.

Wann der Leichnam Heinrichs I. in Quedlinburg bestattet wurde, lässt sich anhand der Quellen nicht eindeutig ermitteln. Entsprechend der Entfernung von Memleben nach Quedlinburg, welche ungefähr 80 km beträgt (Ehlers (1998), S. 238 Anm. 320), und wenn man eine durchschnittliche Tagesreiseleistung von 25 bis 30 km zugrunde legt (Fütterer (2016), S. 451), dann könnte die Beisetzung etwa eine Woche nach dem Tod erfolgt sein (D O I 1; Reuling (1996), S. 190).

Heinrich wurde „[…] nach Sachsen gebracht und hier in einem Kloster edler und frommer Frauen, das auf einem Gute des Königs mit Namen Quedlinburg gelegen ist, in der Kirche mit großen Ehren beigesetzt.“ (Liutprand von Cremona c. IV, 15) Während die mittelalterlichen Quellen den Beisetzungsort ganz allgemein mit Quedlinburg angeben, beschreibt Widukind von Corvey die Stelle der Beisetzung etwas genauer: „Sein Leichnam wurde von seinen Söhnen in die Stadt Quedlinburg gebracht und begraben in der Kirche des heiligen Petrus vor dem Altar […].“ (Widukind von Corvey c. I, 41) Und an einer späteren Stelle heißt es: „Auch der Berg, auf dem der großmächtige Herr [Heinrich I.] begraben ist […]“ (Widukind von Corvey c. II, 32). Somit lässt sich entsprechend den mittelalterlichen Überlieferungen festhalten, das Heinrich vor dem Petrusaltar der damaligen Quedlinburger Kirche auf dem Burgberg seine letzte Ruhe fand.

 

Mit Hilfe von drei weiteren Quellenstellen lässt sich das Umfeld der Grablege genauer beschreiben. So geben die Lebensbeschreibungen der Königin Mathilde an, dass die Königin neben ihrem Gatten 968 bestattet wurde (Vita Mathildis reginae antiquior c. 15; Vita Mathildis reginae posterior c. 28). Thietmar von Merseburg, der eine Zeitlang während seiner Erziehung in Quedlinburg weilte, vermerkt zur Beisetzung der Äbtissin Mathilde von Quedlinburg, dass diese „[…] in der Kirche zu Häupten König Heinrichs, ihres Großvaters“ ihre letzte Ruhestätte fand (Thietmar von Merseburg c. IV, 43). Die Annales Quedlinburgenses sind noch etwas ausführlicher: „Sie wurde in der Mitte der Basilika des heiligen Petrus und des heiligen Stephan begraben, neben den Gräbern der Könige, ihres Großvaters Heinrich und ihrer Großmutter Mechtild […].“ (Annales Quedlinburgenses ad 999) Folglich wurden in unmittelbarer Nähe zu Heinrich seine Gemahlin Mathilde und die gleichnamige Enkelin und erste Äbtissin des Quedlinburger Stifts beigesetzt.

Betritt man heute die Krypta der Stiftskirche St. Servatii zu Quedlinburg, dann bietet sich dem Besucher folgendes Bild: Vor der Confessio, wo sich einst der Hauptaltar der Pfalz- und der ersten Stiftskirche (eine kleine dreischiffige Basilika mit den Maßen 12m x 12m, Gärtner (2017), S. 39) befand, sind die leere Grabstätte Heinrichs, südlich von ihm, zu seiner Rechten die seiner Gemahlin und „[…] hinter ihm auf leicht versetzter Achse seine Enkeltochter“ (Drechsler (2000), S. 158) in den Boden eingelassen. Im Rahmen archäologischer Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass die Lage der Grabstellen der Königin (Steinsarkophag) und der Äbtissin (Bleisarg) unverändert geblieben sind (Oswald (1969), S. 323). Zur Beschaffenheit des Sarkophags oder Sarges Heinrichs I. können keinerlei Aussage getroffen werden.

Wie die Grabstelle des Königs gekennzeichnet war, geht aus verschiedenen Berichten ab dem 16. Jahrhundert hervor. Der Chronist Georg Fabricius schrieb 1597, dass der König in Quedlinburg unter einem „kunstlose(n) stein ohne alle Pracht“ bestattet wurde (Fabricius (1597), S. 116). Johann Winnigstedt ist etwas ausführlicher: „Heinricus der erste keiser starb zu Minßlebe im jare 937 seines alters 60 seiner regierung 17, wardt alhie begraben unter dem weissen Marmelstein 2 julii von Bernhardo bischoff zu Halberstadt.“ (Winnigstedt (1732), S. 482) Es existiert eine bildliche Darstellung des Königsgrabes aus dem 18. Jahrhundert, der entnommen werden kann, dass die Gräber Heinrichs I. und Mathildes mit leicht über das Fußbodenniveau ragenden Platten versehen und von einem Zaun umgeben waren. Darüber hinaus sei das Grabmal des Königs ein „Leichenstein aus schöne(m) Marmol“ gewesen (Kettner (1710), S. 289). Entsprechend diesen Ausführungen kann festgehalten werden, dass die Grabstelle durch einen hellen (weißen), einfachen Marmorstein direkt auf dem Fußboden gekennzeichnet war.

 

Es ist davon auszugehen, dass Friedrich Ernst Kettner die Grabstelle in der St. Servatii Kirche gesehen haben wird. Dies ist nicht nur aus dem Kupferstich in seinem Werk zu schlussfolgern, sondern auch daraus, dass er auf eine bei Winnigstedt angeführte Stelle Bezug nimmt: „[…] das Epitaphium hat Winnigstädt in seinem Chronico aufgezeichnet, und ist heut zu Tage nichts mehr zu lesen.“ (Kettner (1710), S. 289) Winnigstedt gibt demnach in seiner Chronik die Inschrift eines Epitaphs wieder, das Heinrich I. gewidmet, jedoch zu Kettners Zeit, etwa 150 Jahre später, nicht mehr vorhanden war. Der Text lautet:

Auceps Henricus primus celeberrimus inter

Imperii Procetes Saxoniaeque Duces.

Fortiter Hercyniae populos cum suberet omnes,

Construxit Summo templa dicata Deo,

Virginibus castis hanc fundavique Sareptam,

Ut Christum Virgo rellgiosa culat.

Mechtildem gnatam primo paefecit in illa,

Quae castum coluit filia casta Deum.

Caesaris hic magni sepelivit membra parentis

Ante aram Petri corporis ossa tegens,

Illius hic placide sub Saxo membra quiescunt,

Sed mens aeterna vivit in arce Dei,

Optat & expectat cum corpore coelica regna,

Cum venient summo regna beata die.

Übersetzung

Heinrich der erste Kayser berühmet war

Unter den Fürsten alzumahl,

Der Herzog von Sachsen ein Krohn,

Bekriegt den Harz und als er gewonn,

Stifft er dis Jungfrau Kloster fein,

Sein Tochter Mechtild setzt hinein,

Eine Fromm Aebtißin sie ward,

Hielt ihren Orden treu und hart,

In GOttes Furcht und Keuschheit rein,

Wie GOTT recht will geehret sein,

Allhier vor S. Peters Altar

Legt sie ihres Vatern Haut und Haar,

Sein Fleisch und Bein, aber die Seel

Im Himmel lebt vor GOttes Stuhl,

Erwartet frölich GOttes Gericht,

Biß auch der Leib werde lebendig,

Und sammt der Seel leb ewiglich.

(Kettner (1710), S. 289 – 290)

 

Woher Winnigstedts Wissen um dieses Epitaph stammt, lässt sich nicht mehr nachvollziehen, da bereits Kettner bei seiner Wiedergabe des Textes auf dessen schriftlichen Text zurückgreifen musste. Deshalb muss an dieser Stelle offenbleiben, ob und wie lang die Inschrift existierte.

Im ersten Teil des 1753 posthum erschienen Werks „Merkwürdigen Reisen durch Niedersachsen, Holland und Engelland“ des Zacharias Conrad von Uffenbach schreibt dieser, dass sich unter dem Hohen Chor

„[…] in einem schlechten hölzernen Gegitter ein etwas erhöheter Grabstein, ohne Schrift, mit Holz eingefasset [befindet]. […] Es ist, wie gedacht, weder Inscription, noch der geringste Zierrath oder Figur darauf: Und dieses Schlechte Werk ist Kaisers Heinrichs des Vogelfängers Grabmahl.

(von Uffenbach (1753), S. 136)

Es scheint so, als hätte von Uffenbach etwas Anderes erwartet, eine würdevollere Gestaltung der Grabstätte Heinrichs I. Den Grabstein beschreibt er mit den Worten: „Es soll eben dergleichen Stein seyn, davon der oben bemeldte steinerne Wasserkrug von Cana gemacht ist, siehet auch fast so aus: jedoch etwas bräunlichter, und nicht so glatt und sauber.“ (von Uffenbach (1753), S. 136) Entgegen den Schilderungen des 16. Jahrhunderts verbietet sich der Marmorvergleich. Ob das beschriebene hölzerne Gitter der in Kettners Kupferstich dargestellte Zaun war, oder der Grabstein direkt in ein solches eingefasst war, lässt sich anhand der spärlichen Beschreibung leider nicht eindeutig klären. Klaus Voigtländer schlussfolgerte jedoch, dass die Grabplatte bereits 1709 in Holz eingefasst war (Voigtländer (1989), S. 102).

 

Die neuzeitliche Überlieferung hat lediglich die optische Gestaltung der Grabstelle Heinrichs I. beschrieben. Eine genauere Lokalisierung in der Kirche fehlt jedoch. Erste vorsichtige Schritte sind bei von Uffenbach deutlich, der schrieb, dass diese sich unter dem Hohen Chor in einem großen Gewölbe, dementsprechend im Bereich der heutigen Krypta, befand (von Uffenbach (1753), S. 13).

1756 erfolgte die erste genauere Untersuchung der Grabstelle. Äbtissin Anna Amalia von Quedlinburg ließ im Beisein des Herzogs Carl von Braunschweig die Grabstätte vor dem Petrusaltar öffnen (Hermann Wäscher (1959) S. 73f.; Ranke / Kugler (1838), S. 54f.). Man fand lediglich „ein Stück einer Bohle“. Rechts davon war der „steinerne Sarg der Gemahlin“ mit Aufschrift und einem verschobenen und beschädigten Deckel. Den erhofften Heinrichs-Sarg fand man nicht. Da der Sarkophagdeckel der Königin Mathilde verschoben war, ging man davon aus, dass Heinrich wahrscheinlich einen hölzernen Sarg erhalten hatte, der im Lauf der Zeit verfault sei, so dass man bei einer früheren Öffnung der Grabstätte die Gebeine entnommen und zu Mathilde gebettet hatte. In dem Sarkophag der Königin befanden sich, so stellte man 1756 ebenfalls fest, „zweierlei Gattungen von Beinknochen“ und „einige ganz dünne und schwarze Rippen“ (Hermann Wäscher (1959) S. 73f.; Ranke / Kugler (1838), S. 54f.). Die Grabstellen wurden mit den sich zuvor darüber befundenen Platten (ehemalige Altarplatten) wieder geschlossen (Lehmann (1987), S. 13). Bei der Öffnung wurde möglicherweise die Grabplatte Heinrichs I. zerstört und anschließend mit Gipskalk wieder zusammengefügt und in Holz gefasst (Lehmann (1987), ebd.). Die Öffnung der Grabstellen von 1756 war somit die erste nachweisliche Untersuchung sowie Beschreibung der Grabstätte des Herrscherpaares unterhalb des sichtbaren Bodenniveaus.

 

1782 hat der Bürgermeister der Quedlinburger Neustadt, Johann Andreas Wallmann, in einem Beitrag zum Reichstift Quedlinburg die Situation zum Königsgrab festgehalten: „Das Grab des Königes Heinrich des Voglers in dem alten Münster ist noch jetzt zu sehen.“ Es sei ein „[…] Leichensteine von gelblichen Marmor, der keine Grabschrift hat, und zerbrochen gewesen, aber mit Kütte wieder zusammen gelöthet worden […]“ und von zwei „schlechten Sandsteinen ohne Zierath und Schrift verfertigter Leichenstein“ zur Linken sowie zu dessen Haupt umgeben war (Wallmann (1782), S. 81). Dieser Marmorstein lag jedoch nicht auf der Erde, so wie noch bis 1756 die Schilderungen vermuten lassen, sondern lag in eine „[…] auf der Grabstelle angebrachten eichenen Bohle […]“. Zusätzlich war diese Bohle durch „kurze Pfosten“, die auf einer weiteren eichenen Bohlen ruhen, erhöht (Wallmann (1782), S. 83). Das Grab an sich sei nicht sehr tief, aber ausgemauert. Auch das Grab der Königin beschreibt er, ohne explizit auf diese zu verweisen, sondern gibt lediglich an, dass sich in dem neben der Grabstätte des Königs befindlichen Sarg „[…] nicht viel Knochen von dem Gerippe des Königes vorhanden, und […] sonst weiter nichts zu sehn“ ist (Wallmann (1782), S. 84).

 

In seiner 1828 erschienenen Beschreibung des Grabes unterläuft Johann Heinrich Fritsch ein Fehler bei der Identifizierung der Herrschergräber: „Heinrichs Grab fand man ausgemauert, und darin einen aus Stein gehauenen Sarg, krippenförmig; mit einem schweren Deckel von Sandstein. In dem Sarge waren nur wenige Knochen des großen Mannes und gar keine Kleidungsstücke vorhanden.“ (Fritsch (1828), S. 49) Fritsch spricht lediglich von der Grablege Heinrichs I. und schreibt damit den vorgefundenen Sarkophag der König Mathilde nicht ihr, sondern ihrem Gemahl zu.

Carl Ferdinand Ranke und Franz Kugler unterteilten die Stiftskirche im Jahr 1838 in eine Unter- und eine Oberkirche (Ranke / Kugler (1838), S. 18; Kugler (1853), S. 551). Das Grab Heinrichs I. verorteten sie in der Unterkirche (der heutigen Krypta) vor dem Altar, welcher sich in der Altarnische etwas erhöht befand. Während mit den Worten Wallmanns der Zustand der Grabplatte Heinrichs wiedergegeben wird, gibt es darüber hinaus jedoch eine Besonderheit: die Position. Mit Hilfe einer dem Werk beigelegten Tafel kann der Leser nachvollziehen, wie sich die Lage der Gräber in der Unterkirche aus Sicht Rankes und Kuglers gestaltete. Die Grabstellen des Herrscherpaares sind bei ihnen nämlich vertauscht.

Vor dem Altar und vor jener Stufe, welche den Raum der Altar-Nische erhöht, sieht man zwei Gräber. Südlich das Grab König Heinrich’s I. (g) dessen Platte von Marmor […] in eine eichene Bohle eingefasst, welche durch vier kurze Pfosten getragen wird, die ebenfalls auf einer dicken eichenen Bohle stehen, welche das Grab deckt. Daneben nördlich (f) ist […] das Grab der Königin Mathilde […].“

(Ranke / Kugler (1838), S. 18)

Demnach stand die in Holzbohlen gefasste Marmorplatte nicht (mehr) über dem Heinrichsgrab, sondern über dem der Königin Mathilde. Entsprechend den ihnen zur Verfügung stehenden Überlieferungen werden Ranke und Kugler angenommen haben, dass die Grabstätte Heinrichs eindeutig durch diese Konstruktion gekennzeichnet sei, da nirgends ein Verrücken oder Umstellen festgehalten wurde.

 

So ergibt sich bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhundert folgendes Bild der Grabstätte Heinrichs I.:

Bei den niedergeschriebenen Beobachtungen handelt es sich zumeist um Beschreibungen des optischen Zustandes des Herrschergrabes. Bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts findet sich somit ein heller Marmorstein ohne Ausschmückungen, der leicht erhöht und von einem Zaun geschützt war über der Grabstätte Heinrichs I. Eine hölzerne Einrahmung der Platte erfolgte nachweislich erst mit der Öffnung der Grabstätte selbst im Jahr 1756 und wurde in der darauffolgenden Zeit durch eine Bohle mit kurzen Pfosten erhöht. Die so gestaltete Grabstätte befand sich vor der Altarnische und, der mittelalterlichen Überlieferung entsprechend, vor dem Altar unter dem Hohen Chor, der heutigen Krypta. Im 19. Jahrhundert kommt es dann zu einer Verwechslung der Grabstellen des Königspaares.

Im September 1868 fand man im Zuge der Fußbodenerneuerung der Krypta im Bereich der Apsisnische unten dem Altar und vor den Herrschergräbern die sogenannte „Confessio“, eine halbkreisförmige Eintiefung. Zwischen 1870 und 1875 untersuchte Ferdinand von Quast diese Anlage und kam zu dem Ergebnis, dass der „[…] vertiefte Raum in seinen kleinen Nischen mit Reliquien von Heiligen angefüllt war […]“, von denen man annahm, „daß die Nähe derselben den Todten zu Gute käme […]“ (Hase / von Quast (1877), S. 9). Darüber hinaus habe diese Anlage den Besuchern die Möglichkeiten geboten, einen Blick in die Heinrichsgruft zu werfen.

 

Bei weiteren Untersuchungen in den Jahren 1877 und 1878 hat man auch den Bereich unter den Grabplatten genauer betrachtet, jedoch konnten keine neuen Erkenntnisse zum Heinrichsgrab erzielt werden. Lediglich ein über 4m tiefer Schacht unterhalb der Grabstelle wurde gefunden (Voigtländer (1989), S. 109). Welche Funktion dieser Schacht hatte, konnte nicht geklärt werden. Am Ende der Untersuchungen wurde die Gruft restauriert, der Schacht jedoch nicht mit einbezogen, sondern lediglich durch eine Balkendecke verschlossen. Der Sarkophag der Königin Mathilde verblieb an seiner bisherigen Stelle. Die beiden Nischen, an der Westwand der Confessio wurden so gestaltet, dass jeweils zwei Platten übereinander angebracht wurden, welche die Sarkophagenden des Herrscherpaares imitieren sollten. Über der Grabstätte der Königin brachte man ein Gitter an, während über der leeren Heinrichsgrabstelle die bereits erwähnte aufgebockte Platte wieder ihren Platz fand (Voigtländer (1989), S. 110 – 111).

Im Zuge der Restaurierungsarbeiten der Confessio und einer genaueren Untersuchung des über 4m tiefen Schachtes fand man „[…] im Schutt […] neben Überreste von Gipsornamenten und einzelne vermoderten Holzstückchen wenige Knochen einer bereits früher schon gefundenen Art […]“ (Drechsler (2000), S. 163; Voigtländer (1989), S. 107 Anm. 66 u. 109 Anm. 78). Die Restauratoren unternahmen keinerlei Identifizierung der Knochen. Jedoch hat Pfarrer Behrends diese als Heinrichsknochen angesprochen und im Zitter der Stiftskirche verwahrt.

Somit wird deutlich, dass in der letzten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Ergebnisse der Graböffnung von 1756 bestätigt wurden: Es sind keine sterblichen Überreste Heinrichs I. mehr vorhanden.

 

Die Vorbereitung für die Feierlichkeiten des 1000. Todestages Heinrichs I. im Zweiten Weltkrieg bedeuteten für die Krypta und die Stiftskirche St. Servatii nicht nur bauliche Veränderungen, sondern auch ganze Umbaumaßnahmen. In diesem Zuge waren die Nationalsozialisten daran interessiert, die Gebeine Heinrichs I. zu finden (Steinhäuser (2013), S. 9). Bereits im Oktober 1936 fand man südöstlich vom Mathildensarkophag einen Bleisarg, der sich nicht in situ, sondern im Schutt der Umbaumaßnahmen von 1869 befand (Drechsler (2000), S. 164). Dabei soll es sich um eine Kinderbestattung gehandelt haben. Hermann Wäscher ordnete zwar diese Knochen Heinrich I. zu, jedoch konnten weder diese noch jene 1878 im Schutt des Schachtes gefundenen Knochen oder die überzähligen Beinknochen im Mathildensarkophag die Nationalsozialisten von dieser Deutung überzeugen. An der Nordseite der Confessio neben einem Skelett in einer Felsgrube fanden die Nationalsozialisten einen „[…] zweiten Schädelrest mit „Stirnband“, das letztlich sogar zu einem goldenen Reif mutierte […]“ (Voigtländer (1989), S. 40 – 44; Drechsler (2000), S. 164 – 165). In der Zeitschrift „Das Schwarze Korps“ vom 1. Juli 1937 wurde der Öffentlichkeit der Fund entsprechend mitgeteilt:

Neben einer Grabbeigabe war ein auf dem Schädel befindliches Stirnband mit Schmuckbesatz, ein auffälliges und wertvolles Fundergebnis. Die mikroskopische, chemische und petrographische Untersuchung desselben, der Beweis einer Grabbeigabe und die anatomisch-anthropologische Bearbeitung der Gebeine haben den wissenschaftlichen Nachweis erbracht, daß der durch die Ausgrabungen gemachte Fund in der Grab-Krypta des Domes zu Quedlinburg tatsächlich die Gebeine König Heinrichs I. enthält.

(Das Schwarze Korps, 1. Juli 1937)

Für diesen Schädelrest wurde ein neuer Sarkophag „passend zum Mathildensarkophag“ angefertigt und auf der Zwischendecke über dem Schacht platziert. Zu sehen waren die beiden Sarkophage durch Gitter (Drechsler (2000), S. 165; Voigtländer (1989), S. 115).

Der gefundene Schädelrest blieb nicht die einzige Entdeckung. 1938 fand man vor dem mittleren Eingang der Krypta, zwischen den Stufen zum Hohen Chor, einen um drei Stufen in den Boden eingetieften Stufenraum mit den Maßen 2,78m (Breite), 1,87m (stufenartige Vertiefung) und 6,18m (Länge) (Drechsler (2000), a.a.O.; Voigtländer (1989), a.a.O. u. S. 50). Diese Anlage wird westlich vom Grab der Äbtissin Adelheid I. gestört. Dort fand man nicht nur Reste eines Steinsarkophags, sondern auch, dass dieses „[…] Grab […] mit einer großen steinernen Deckplatte eines Sarkophages abgedeckt […]“ war (Voigtländer (1989), S. 50). Aufgrund der um den Sarkophag der Äbtissin Adelheid I. verteilten Reste wurde eine Zweitverwendung der Deckplatte angenommen. Dadurch stellte sich die Frage, wem dieser Sarkophag einst gehört hat und wo dieser zuvor aufgestellt war. Der Stufenraum wurde als das „wahre Heinrichsgrab“ gedeutet, wodurch der kurz zuvor von den Nationalsozialisten als eigentliche Grabstelle (vor der Confessio) inszenierte Bereich ins Wanken geriet. Spätestens 1940 wurde auf Befehl von Heinrich Himmler der Stufenraum zugunsten eines achsialen Prozessionsweges wieder zugeschüttet und abgedeckt (Voigtländer (1989), S. 50 – 51).

 

Doch was hat es mit dem Stufenraum auf sich? Carl Erdmann ging in seinen Untersuchungen davon aus, dass im Zuge der Umgestaltungen des Kirchenbaus nach dem Tod der Äbtissin Mathilde 999, aber vor dem zwischen 1070 und 1129 fertiggestellten heutigen Kirchenbau, die Confessio entstand. Die Grablege erfuhr eine Umgestaltung. Erdmann gab an, dass sich die Särge bzw. Sarkophage Heinrichs I. und Mathildes auf der gleichen Ebene befanden und dadurch sichtbar aufgestellt waren. Das Königsgrab wurde so ein Altargrab für Heilige, worauf auch die Ausgestaltung der Confessio hinweise. Südlich davon ist das Königinnengrab als „eine Stätte des Heiligenkultes in aller Form“ entstand, weshalb „[…] Heinrich I., der nicht heilig war, gerade an dieser Stelle überhaupt nicht beigesetzt werde konnte […].“ Die Verlegung der Königsgräber in den Stufenraum, einschließlich des Grabes der Äbtissin Mathilde, wurden nach Erdmann bei größeren Umbaumaßnahmen der Krypta vorgenommen, bei denen die Grabanlage mit dem Heiligengrab verbunden werden sollte. Nach der Fertigstellung fanden die Särge in leicht veränderter Position wieder ihren Platz in der Krypta: Die Königin und die Äbtissin Mathilde wurden an ihren ursprünglichen Grabstellen bestattet. Die Grabstelle Heinrichs I., so Erdmanns These, ist neu neben seiner Enkelin, „vor der Altarmitte“ bereitet worden (zu dem Abschnitt: Erdmann (1940/41), S. 76 – 97; ders. (1941 – 1942 – 1943), S. 14 – 61; zu der Aufnahme der Stiftergräber Leopold (1991), S. 161 – 162; Jacobsen (1995), S. 69). Diese Überlegung zum Stufenraum ist eine mögliche Variante, kann jedoch nicht durch schriftliche Quellen belegt werden.

 

1959 stützte der Grabungsbericht Hermann Wäschers die Annahme Erdmanns. Er merkte jedoch an, dass „[..] nachweisbar keine neue Gruft eingetieft worden“, „[…] sondern die Gebeine […] in einem kleinen Bleisarg, der 1869 an dieser Stelle gefunden wurde, wieder beigesetzt worden […]“ seien. Das würde erklären, warum der Bleisarg nicht in situ gefunden wurde. Da, so Wäscher weiter, das Wissen um diesen Sarg mit der Zeit verblasste, erfolgte beim Umbau 1869 eine Verlegung – „ist der kleine Bleisarg achtlos in den Schutt […] geworfen worden“ – und 1936/37 wurde dieser wiederentdeckt, aber der Inhalt nicht als Heinrichsknochen angesehen (Wäscher (1959), S. 56).

Die restauratorischen Arbeiten in der Krypta seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts haben neue Erkenntnisse erbracht: So legte man unter dem Altar die Confessio frei und fand unterhalb der leeren Grabstelle Heinrichs I. einen Schacht. Mit ihrer teilweise kompromisslosen Suche nach den Heinrichs-Gebeinen gelang den Nationalsozialisten ein Glücksfund: der Stufenraum. Damit wurde die bis dahin als Heinrichsgrab bezeichnet Stelle vor dem Altar bzw. der freigelegten Confessio kurzzeitig als eigentlicher Bestattungsort des Königs in Frage gestellt. Über die Funktion des Stufenraums, der heute wieder unter den Bodenplatten vor dem Krypta-Eingang verschwunden ist, wurden viele Thesen aufgestellt. Übereinstimmend lässt sich festhalten, wird dieser Bereich möglicherweise als Aufbewahrungsort im Rahmen der baulichen Erweiterung der Stiftskirche für den Sarkophag Heinrichs I. und seiner Gemahlin gedient haben.

 

Fazit

Betritt man als Besucher heute die Krypta in der St. Servatii Kirche zu Quedlinburg, dann bietet sich folgendes Bild: Vor der freigelegten Confessio befinden sich die in den Boden eingetieften Grabstellen des ersten liudolfingisch-ottonischen Königs Heinrichs I. und seiner Gemahlin Mathilde, erkennbar durch die sich über dem Fußbodenniveau erhebenden Gitter: Heinrichs Grab auf der Mittelachse, rechts (südlich) davon das der Königin. Westlich, der Heinrichsgrabstelle vorgelagert, ist eine schlichte Platte im Boden eingelassen, welche die Grabstätte der Äbtissin Mathilde von Quedlinburg, der Enkelin des Herrscherpaares, kennzeichnet. Das heutige Bild gleicht somit dem der mittelalterlichen Quellen, mit einer Ausnahme: der Altar vor den Gräbern fehlt. Dafür ist dort heute die in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts freigelegte Confessio zu sehen. Das sich die Grabstätte bis in die Zeit des Zweiten Weltkrieges in der Krypta befand, daran gibt es entsprechend der Überlieferung keine Zweifel. Erst mit den archäologischen Grabungen im gesamten Kirchenraum und im Zuge der gezielten Suche nach den Heinrichs-Gebeinen kam diese Ansicht ins Wanken. Das Schicksal der Gebeine lässt sich aufgrund der spärlichen Überlieferung nicht mehr klären. Heute ist die Grabstelle aber nicht leer, sondern enthält die 1938 im Stufenraum gefundenen Sarkophagreste (Voigtländer (1989), S. 51). Der beschriebene „Marmelstein“ ist ebenfalls in der Krypta, links (nördlich) neben der Grabstelle Heinrichs zu sehen.

Heute gibt es keinen Zweifel daran, dass sich die Grabstelle Heinrichs I. in der Krypta bei seiner Gemahlin und Enkelin befindet. Nur der Verbleib seiner Gebeine bleibt ein Geheimnis.

 

 

 


Quellenangabe

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Übersetzung: Die Jahrbücher von Quedlinburg, übersetzt von Eduard Winkelmann, Berlin 1862 (Die Geschichtschreiber der deutschen Vorzeit, 10. Jahrhundert, Bd. 9)

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Fabricius, Georg, Originum illustrissimae stirpis Saxonicae Libri septem, Jena 1597

Fritsch, Johann Heinrich, Geschichte des vormaligen Reichsstifts und der Stadt Quedlinburg. Erster Teil, Quedlinburg 1828

Kugler, Franz, Kleine Schriften und Studien zur Kunstgeschichte. Erster Theil, Stuttgart 1853

Kettner, Friedrich Ernst, Kirchen- und Reformations-Historie des Kayserl. Freyen Weltlichen Stiffts Quedlinburg. Oder von dessen Fundation, Abbatissen, Pröbstin[n]en, Decanissen, Canonissen, Clöstern, Kirchen, Schulen, Hospitälern, Eptaphiis, und einigen Müntzen. Item dessen Zustand, vor und nach der Reformation, Lehrern und Predigern, Colloquiis, Synodis, Religions-motibus und vielen anderen Antiquitäten. Aus unterschiedenen Archiven bewährten Diplomatibus und glaubwürdigen Historicis mit Fleiß zusammen getragen, Quedlinburg 1710

Die Lebensbeschreibungen der Königin Mathilde. Vita Mathildis reginae antiquior – Vita Mathildis reginae posterior, ed. Bernd Schütte, Hannover 1994 (MGH Script. rer. Germ. 66)

Übersetzung: Das Leben der Königin Mathilde, ed. Philipp Jaffé, Reprint der 2. Auflage von 1891, 1. Auflage, Paderborn 2011 (Die Geschichtsschreiber der deutschen Vorzeit, 10. Jahrhundert Bd. 4)

Liutprandi opera. Die Werke Liutprands von Cremona, hrsg. v. Joseph Becker, dritte Auflage, Hannover / Leipzig 1915 (MGH Script. rer. Germ. 41)

Übersetzung: Liudprands von Cremona Werke, neu bearbeitet von Albert Bauer und Reinhold Rau, 5. Auflage, Darmstadt 2002 (Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 8)

Ranke, Carl Ferdinand / Kugler, Franz, Beschreibungen und Geschichten der Schloßkirche zu Quedlinburg und der in ihr vorhandenen Alterthümer. Nebst Nachrichten über die St. Wipertikirche bei Quedlinburg, die Kirche zu Kloster Gröningen, die Schloßkirche zu Gernrode, die Kirchen zu Frose, Drübeck, Huyseburg, Conradsburg etc., hrsg. v. W. C. Fricke, Berlin 1838

Reginonis abbatis prumiensis Chronicon cum Continuatione treverensi, hrsg. v. Friedrich Kurze, Hannover 1890, S. 159 (MGH Script. rer. Germ. 50)

Übersetzung: Adalberts Fortsetzung der Chronik Reginos, neu bearbeitet von Albert Bauer und Reinhold Rau, 5. Auflage, Darmstadt 2002 (Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 8)

Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei, hrsg. v. H.– E. Lohmann, neubearbeitet von Paul Hirsch, Hannover 1935 (MGH Script. rer. Germ. 60)

Übersetzung: Die Sachsengeschichte des Widukind von Korvei, neu bearbeitet von Albert Bauer und Reinhold Rau, 5. Auflage, Darmstadt 2002 (Quellen zur Geschichte der sächsischen Kaiserzeit, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 8)

Thietmari Merseburgensis Episcopi Chronicon, hrsg. v. Robert Holtzmann, Berlin 1935 (MGH Script. rer. Germ. N. S. 9)

Übersetzung: Thietmar von Merseburg, Chronik, neu übertragen und erläutert v. Werner Trillmich, 9. Auflage, Darmstadt 2011 (Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittelalters, Freiherr-vom-Stein-Gedächtnisausgabe 9)

Die Urkunden Heinrichs I., ed. Theodor von Sickel, Hannover 1884 (MGH Diplomata regum et imperatorum Germaniae 1)

Die Urkunden Ottos I., ed. Theodor von Sickel, Hannover 1884 (MGH Diplomata regum et imperatorum Germaniae 1)

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Literaturangabe

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Voigtländer, Klaus, Die Stiftskirche St. Servatii zu Quedlinburg. Geschichte ihrer Restaurierung und Ausstattung, Berlin 1989

Wäscher, Hermann, Der Burgberg in Quedlinburg. Geschichte seiner Bauten bis zum ausgehenden 12. Jahrhundert nach den Ereignissen der Grabungen von 1938 bis 1942, Berlin 1959 (Schriften des Instituts für Theologie und Geschichte der Baukunst)

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